Was vor einigen Jahren mit einer kleinen Spielrunde begann, hat sich inzwischen zu einer handfesten Leidenschaft entwickelt. Mah-Jongg (Májiàng 麻将) wird sowohl in Japan als auch in China von Millionen Menschen gespielt. Die GDCV-Mitglieder Heinz D. Swoboda-Kirsch und seine Frau Jutta Kirsch, denen auf einer China-Reise die vielen Spieler auffielen, entschlossen sich deshalb im Jahr 2016, die erste Meisterschaft zu organisieren. Nachdem die in Peking geborene und in Ahrensburg lebende Xuemei Berkholz in der Volkshochschule Ahrensburg seit Jahren Kurse für dieses Spiel anbietet, entwickelte sich schnell eine „Spielgemeinde“, die sich auch abseits vom Turnier wöchentlich trifft und leidenschaftlich spielt. Anders als im Reich der Mitte geht es dabei nicht um richtiges Geld. Vielmehr wird Spielgeld eingesetzt. Wichtig ist die Freude am Spiel, nicht der Gewinn.
Nach Überlieferungen kommt der Vorgänger dieses Spiels aus der Shang-Dynastie, ist also circa 4.000 Jahre alt. In der heutigen Form existieren die Regeln und Steine erst seit dem 19. Jahrhundert. Je nach Spielart werden 136 (Standard) oder 144 Steine verwendet. Am Spiel sind 4 Spieler beteiligt, die durch Aufnehmen oder Ablegen von Spielsteinen bestimmte Figuren erzeugen. Weil die verschiedenen Spielsteine aus einer Mauer gezogen werden, spielt das Glück eine große Rolle. Wenn dann die Strategie richtig war und es zu bestimmten Steinekonstellationen gekommen ist, wird das Spiel beendet.
Im August 2019 wurde in den Räumen der Volkshochschule Ahrensburg die 4. Mah-Jongg-Meisterschaft ausgetragen. Organisator Swoboda-Kirsch, der seine ersten Mah-Jongg-Erfahrungen auf einer Jangtse-Flusskreuzfahrt machte, stimmte die Spieler mit eindrucksvollen Fotos aus China ein, die er selbst auf seinen Reisen durch verschiedene Provinzen gemacht hat. Kashgar an der alten Seidenstraße in der Provinz Xinjiang, die Taklamakan-Wüste im Tamir-Becken, Peking und Xi‘an, die Reisterrassen und pittoresken Karstberge im Süden, das Wasserdorf Wuzhen und das bunte Shanghai. Dazu wurde traditionelle chinesische Musik gehört. Spätestens mit diesen Bildern waren nicht nur Reisesehnsüchte geweckt, sondern das Reich der Mitte mitten im Raum der Volkshochschule Ahrensburg angekommen.
Pokalsieger dieser 4. Meisterschaft wurde die in Beijing studierende Jin Tianyi, die zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Jin Tianya ihre Semesterferien in Ahrensburg verbrachte. Der Wanderpokal steht nun also in Beijing und erinnert an ein sehr erlebnisreiches Turnier.
Wie auch in den letzten Jahren, spendeten die Spieler ihr Startgeld zu 100% an den Ring gegen Krebs e.V. (www.ringgegenkrebs.de). Der Hamburger Verein unterstützt bundesweit krebskranke Kinder und deren Familien und feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum.
2020 soll dann die 5. Mah-Jongg-Meisterschaft ausgetragen werden. Mah-Jongg ist inzwischen fester Bestandteil in der „Spielkultur“ von Ahrensburg (Metropolregion Hamburg).